OLIVENSORTEN

Auf Entdeckungsreise durch Olivensorten in ihren Ursprungsländern und ihren Einsatz in der Küche.

Der Begriff ‚Cultivar‘ (Sorte), stammt vom englischen Begriff “cultivated variety” und bezieht sich auf verschiedene, angebaute Olivensorten, die oft mit einem präzisen, geografischen Bereich verbunden sind.

Es gibt viele Olivensorten. Jede hat ihre Farb-, Geschmacks- und Ertragseigenschaften, die gemeinsam eine ebenso breit gefächerte Palette von Verwendungsmöglichkeiten für Endverbraucher aufweisen.

NORD- UND MITTELITALIEN

1 / 9 Canino

Verbreitung: Latium

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Rustikale, leicht anpassbare Pflanze mit beachtlicher Triebtätigkeit. Die Produktivität ist sehr hoch und alternierend. Der Ölgehalt ist durchschnittlich.

2 / 9 Dolce Agogia

Verbreitung: Umbrien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Pflanze, die sich unterschiedlichen Klima- und Bodenbedingungen anpasst. Die Produktivität ist durchschnittlich und alternierend. Der Ölgehalt ist durchschnittlich. Die Früchte werden auch für die Herstellung von getrockneten schwarzen Oliven verwendet.

3 / 9 Frantoio

Verbreitung: Mittelitalien und zahlreiche Olivenanbauländer

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Milde Sorte mit hoher und konstanter Produktivität, auch wegen ihrer Anpassungsfähigkeit geschätzt. Der Ölgehalt ist durchschnittlich. In der Toskana wird diese Cultivar für die Herstellung von besonders fruchtigen und haltbaren Ölen geschätzt.

4 / 9 Gentile

Verbreitung: Mittelitalien und zahlreiche Olivenanbauländer

Verwendung: Ölherstellung

5 / 9 Leccino

Verbreitung: Toskana, Umbrien und verschiedene Ölivenanbaugebiete

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Kraftvolle Pflanze und leicht an die unterschiedlichen Olivenanbauumgebungen anpassungsfähig. Die Produktivität ist sehr hoch und konstant. Der Ölgehalt ist niedrig.

6 / 9 Moraiolo

Verbreitung: Mittelitalien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Eine besonders rustikale Pflanze, die die hügelige Umgebung bevorzugt. Die Produktivität ist sehr hoch und konstant. Der Ölgehalt ist nicht besonders hoch und wird wegen des charakteristischen „fruchtigen“ Geschmacks und des Gehalts von Squalen und Polyphenolen geschätzt.

7 / 9 Raia

Verbreitung: Umbrien

Verwendung: Ölherstellung

8 / 9 Rosciola

Verbreitung: Mittelitalien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Kleinwüchsige, rustikale Pflanze, leicht an die unterschiedlichen Olivenanbauumgebungen Mittelitaliens anpassungsfähig. Die Produktivität ist sehr hoch und konstant. Der Ölgehalt ist durchschnittlich.

9 / 9 Taggiasca

Verbreitung: Ligurien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Pflanze von beträchtlichen Abmaßen, die alleine den Olivenanbau der Provinz Imperia darstellt. Sie passt sich sowohl an den dem Meer am nächsten liegende Böden als an die höheren Hügellagen an. Die spät reifenden Früchte weisen einen hohen Ölertrag auf.

SÜDITALIEN UND INSELN

1 / 13 Biancolilla

Verbreitung: Östliches Zentral-Sizilien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Cultivar, die ihre Anbauumgebung in den höheren Hügellagen findet und in der Lage ist, auch in Böden mit beschränkter Wasserzufuhr gute Erträge zu liefern. Die Produktivität ist hoch und alternierend, der Ölertrag niedrig, das Öl ist durch dessen helle Farbe gekennzeichnet.

2 / 13 Bosana

Verbreitung: Sardinien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Produktive und leicht anpassungsfähige Cultivar. Die Reife erfolgt spät und stufenweise. In einigen Jahrgängen kann die Produktion auch als schwarze Tafelolive verwendet werden. Die Ölausbeute ist sehr hoch.

3 / 13 Carolea

Verbreitung: Kalabrien

Verwendung: Ölherstellung und Tafeloliven

Merkmale: Anpassungsfähige Pflanze, deren Anbau bis in 800 m Höhe vorstößt. Die Produktivität ist sehr hoch und konstant. Die Reife erfolgt spät und stufenweise. Der Ölgehalt ist durchschnittlich. Die Produktion wird sowohl für die Zubereitung von schwarzen oder grünen Tafeloliven als auch für die Ölgewinnung verwendet.

4 / 13 Cellina Nardò

Verbreitung: Apulien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Kräftige und rustikale Pflanze mit ziemlich langsamem Wachstum. Die Produktivität ist sehr hoch und konstant. Der Ölgehalt ist niedrig. Die Gewinnung erweist sich als schwierig, wenn die Früchte nicht vollständig reif sind.

5 / 13 Coratina

Verbreitung: Apulien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Passt sich leicht an die unterschiedlichen Olivenanbauumgebungen an. Ist besonders kälteverträglich. Die Produktivität ist sehr hoch und konstant. In einigen Jahrgängen sind die Früchte auch als in Salzlake eingelegte grüne Oliven zu verwenden. Die Ölausbeute ist sehr hoch und das Öl ist sehr reich an Polyphenolen.

6 / 13 Dritta

Verbreitung: Abruzzen

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Rustikale Pflanze, wegen der hohen und konstanten Produktivität sehr geschätzt. Der Ölgehalt ist durchschnittlich.

7 / 13 Nocellara del Belice

Verbreitung: Westliches Sizilienn

Verwendung: Tafelolive

Merkmale: Kleinwüchsige Pflanze, die sich an die unterschiedlichen Umweltbedingungen anpasst. Die Produktivität ist sehr hoch und konstant. Die hohe Festigkeit des Fruchtfleisches eignet die Früchte für die Zubereitung von grünen Oliven in Salzlake.

8 / 13 Ogliarola Barese oder Cima di Bitonto

Verbreitung: Apulien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Rustikale und schnellwüchsige Pflanze, ist frostempfindlich und fürchtet die Seewinde. Die Produktivität ist durchschnittlich und alternierend. Die Ölausbeute ist sehr hoch. Das Öl wird sehr geschätzt und kennzeichnet die Produktion des Gebiets um Bitonto.

9 / 13 Ogliarola Garganica

Verbreitung: Apulien

Verwendung: Ölherstellung

10 / 13 Ogliarola Salentina

Verbreitung: Apulien

Verwendung: Ölherstellung

11 / 13 Ottobratica

Verbreitung: Kalabrien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Sehr rustikale Pflanze von großen Abmessungen. Die Produktivität ist sehr hoch und alternierend.

12 / 13 Pisciottana

Verbreitung: Kampanien

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Sehr produktive Cultivar, die sich auch in Küstengebieten leicht anpasst. Die Produktivität ist hoch und alternierend, der Ölgehalt hoch.

13 / 13 Pizzacarogna

Verbreitung: Südliches Sardinien

Verwendung: Ölherstellung und Tafeloliven

Merkmale: Passt sich anderen, von ihrem ursprünglichen Herkunftsgebiet abweichenden Umgebungen schlecht an. Die Produktivität ist sehr hoch und alternierend. Die Früchte reifen früh und sind sowohl für die Gewinnung von Öl als für die Zubereitung von grünen Oliven in Salzlake geeignet. Die Ölausbeute ist niedrig.

SPANIEN

1 / 5 Arbequina

Verbreitung: Es ist die wichtigste Sorte Kataloniens, wo sie über 55.000 ha bedeckt. Sie kommt auch reichlich in Aragonien und, seit Kurzem auch in Andalusien vor. Außerhalb Spaniens findet man sie hauptsächlich in Argentinien.

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Wegen ihrer Kälteverträglichkeit und der Salzhaltigkeitstoleranz als rustikal erachtete Sorte. Sie wird wegen ihrer hohen und konstanten Produktivität geschätzt. Die Qualität des Öls ist ausgezeichnet, vor Allem wegen der guten Geschmacksmerkmale, weist jedoch eine geringe Haltbarkeit auf. Der Ölgehalt ist sehr hoch.

2 / 5 Cornicabra

Verbreitung: Nach Anbaufläche handelt es sich um die zweitwichtigste spanische Sorte. Zurzeit bedeckt sie 270.000 ha in den Provinzen Ciudad Real, Toledo, Madrid, Badajoz und Càceres.

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Sorte mit großer Wurzelbildung und großer Anpassungsfähigkeit an karge Böden und trockene und kalte Gegenden. Sie wird wegen ihrer hohen Ölausbeute und der Qualität des Öls geschätzt, das ausgezeichnete Geschmacksmerkmale und eine hohe Haltbarkeit aufweist. Wegen der Qualität ihres Fruchtfleisches wird sie auch eingelegt verwendet.

3 / 5 Hojiblanca

Verbreitung: Nach Anbaufläche handelt es sich um die drittwichtigste spanische Sorte. Zurzeit zählt sie 200.000 ha in den Provinzen Cordova, Malaga, Sevilla und Granada.

Verwendung: Ölherstellung und Tafeloliven

Merkmale: Sorte mit großer Wurzelbildung, die kalkhaltigen Böden widersteht. Sie wird wegen ihrer Widerstandskraft gegen Trockenheit und gegen die winterliche Kälte als rustikal erachtet. Der Ölgehalt ist niedrig, gleichwohl wird das Erzeugnis wegen seiner Qualität sehr geschätzt, trotz der geringen Ausbeute.

4 / 5 Picual

Verbreitung: Es handelt sich um die wichtigste Sorte Spaniens. Zurzeit bedeckt sie über 700.000 ha, insbesondere in den Provinzen Jaén (97%), Cordova (38%) und Granada (40%). Sie ist die Grundlage der neuen Anpflanzungen.

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Wegen ihrer Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Klima- und Bodenbedingungen eine rustikale Sorte, insbesondere toleriert sie die Kälte. Die ist jedoch auf Trockenheit und kalkhaltige Böden empfindlich. Sie wird wegen ihrer hohen und konstanten Produktivität, der hohen Ölausbeute und des problemlosen Anbaus geschätzt. Das Öl ist von durchschnittlicher Qualität, jedoch mit einem hohen Haltbarkeitsindex, der impliziert, dass das Öl schwerlich ranzig wird; es weist darüber hinaus einen hohen Prozentsatz an Ölsäure auf.

5 / 5 Picudo

Verbreitung: Sie ist eine der wichtigsten spanischen Sorten, obwohl sie in keinem Gebiet eine vorherrschende Ausbreitung erreicht. Sie bedeckt etwa 60.000 ha in den Provinzen Cordova, Granada, Malaga und Jaén.

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Üppig wachsende Sorte, die wegen ihrer Verträglichkeit von kalkhaltigen Böden und dem Überschuss von Feuchtigkeit im Erdboden als rustikal angesehen wird. Sie verträgt die Kälte. Wegen ihrer Ölausbeute und den ausgezeichneten Geschmackseigenschaften des Öls sehr geschätzt. Das Öl ist durch einen hohen Gehalt an Linolsäure gekennzeichnet, ist wenig bitter und wenig haltbar.

GRIECHENLAND

1 / 5 Kalamon

Verbreitung: Messenien, Lakonien, Lamia ((Mittelgriechenland). Sie bedeckt etwa 15-20% der Olivenanbaufläche des Landes.

Verwendung: Ölherstellung und Tafeloliven

Merkmale: Durchschnittlich rustikale Sorte. Die Wurzelbildung ist durchschnittlich. Der Ölertrag ist durchschnittlich, das Erzeugnis ist von ausgezeichneter Qualität.

2 / 5 Koroneiki

Verbreitung: Peloponnes, Zakynthos, Kreta, Samos. Sie bedeckt etwa 50-60% der Olivenanbaufläche des Landes.

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Sie stellt die wichtigste Öl-Cultivar Griechenlands dar. Sie ist von durchschnittlicher Wurzelbildungsfähigkeit. Die Produktivität ist sehr hoch und konstant. Der Ölgehalt der Frucht ist groß und das Produkt wird sehr geschätzt Der Ölsäuregehalt ist sehr hoch, wie auch die Haltbarkeit des Öls.

3 / 5 Mastoidis

Verbreitung: Sie bedeckt etwa 15-20% der Olivenanbaufläche des Landes. Ihr Anbau wird von Korfu bis nach Attika verzeichnet, während aktuell ihr Anbaugebiet im Peloponnes und auf der Insel Kreta am meisten entwickelt ist.

Verwendung: Ölherstellung und Tafeloliven

Merkmale: Rustikale Sorte, die bis zu 1.000 m über NN angebaut werden kann. Sie ist kältefest und widersteht durchschnittlich trockenem Klima. Die Produktivität ist durchschnittlich und alternierend. Die Ölausbeute ist sehr hoch.

4 / 5 Megaritiki

Verbreitung: Attika, Böotien und Peloponnes

Verwendung: Ölherstellung und Tafeloliven

Merkmale: Als rustikal erachtete Sorte mit durchschnittlicher Wurzelbildungsfähigkeit. Sie widersteht trockenem Klima und ist durchschnittlich kältefest. Ihre Früchte werden sowohl als Tafeloliven, schwarz oder grün, als auch für die Ölgewinnung mit mittel-hohen Erträgen verwendet. Das erzeugte Öl ist von guter Qualität.

5 / 5 Valanolia

Verbreitung: Lesbos, Chios, Skyros. Sie bedeckt 70% der Olivenanbaufläche der Insel von Mytilini.

Verwendung: Ölherstellung

Merkmale: Durchschnittlich rustikale und wurzelbildende Sorte. Sie ist durchschnittlich kältefest und trockenheitsverträglich. Die Produktivität ist durchschnittlich und alternierend. Die Früchte sind zur Ölgewinnung bestimmt. Der Ölgehalt ist durchschnittlich und das Produkt ist von ausgezeichneter Qualität.